Interview mit Damla Yasar, Unternehmensberaterin

WIT: Hallo, Damla, bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich.
Damla: Ich habe Wirtschaftsingenieurswesen studiert und war in der Automobilbranche, Telekommunikationsindustrie und Medizintechnik tätig. Dabei war ich in Schnittstellenbereichen aus Wirtschaft und Technik.

WIT: Was machst du beruflich?
Damla: Ich bin Unternehmensberaterin bei Siemens Advanta. Siemens Advanta ist eine Beratung, die zu Siemens gehört und sich auf innovative Technologie- und Industriethemen fokussiert.

WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Damla: Als Beraterin unterstütze ich viele Unternehmen und entwickle gemeinsam mit ihnen Lösungen, um positive Veränderungen zu schaffen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Unternehmen nachhaltiger produzieren oder ihre Prozesse digitalisieren möchten.

WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Damla: Ich wollte Teil davon sein, die Welt mit Technologien und Innovationen zu verbessern. Technik ist faszinierend und lässt unmögliches möglich machen. Durch die Schnittstelle aus Wirtschaft und Technik verstehe ich sowohl, wie Produkte und technische Prozesse funktionieren, aber auch wie man sie gestalten muss, sodass sie Kundenbedürfnisse erfüllen und für das Unternehmen rentabel sind.

WIT: Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, einen technischen Beruf zu wählen?
Damla: Mich haben damals vor allem Automobile interessiert. Ich fand es faszinierend, wie wir technische Produkte entwickelten, um unser Leben zu verbessern. In einem technischen Beruf wird man Teil davon, neue, innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln und Probleme zu lösen.

WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Damla: Tatsächlich wollte ich zunächst Medizin studieren, um das Leben von Menschen zu verbessern. Mich haben jedoch zunehmend neue technische Innovationen, wie damals das iPhone oder neue Fahrzeuge inspiriert. Ich wollte Teil von Entwicklungen wie dieser sein und habe mich deswegen entschieden, Wirtschaftsingenieurswesen zu studieren.

WIT: Haben deine Eltern und Lehrer deine Vorliebe und dein Interesse für Computer gefördert?
Damla: Nein, meine Eltern hatten keinen akademischen Abschluss, haben jedoch die Entscheidung unterstützt, zu studieren. Die Studienrichtung war ihnen nicht wichtig. In der Schule haben wir uns nicht mit technischen Berufen befasst. Das Interesse und der Entschluss kamen daher ausschließlich von mir.

WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Damla: Mich begeistert, dass ich unterschiedliche Projekte und somit Kunden habe. Ich habe regelmäßig Kontakt zu vielen unterschiedlichen Menschen und arbeite im Team daran, Lösungen für Probleme zu entwickeln.

WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Damla: Das schönste an meinem Arbeitsalltag ist, dass man nie aufhört zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Wenn man im technologischen Umfeld tätig ist, werden kontinuierlich neue Innovationen veröffentlicht, die zuvor keiner kannte. Daher lernt man, wie sie funktioniert und wie man sie einsetzen kann. Es wird somit nie eintönig.

WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Damla: In meiner Freizeit findet man mich am ehesten in einem schönen Park oder in der Natur.

WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Damla: Glaubt an euch. Viele sind sich unsicher, ob ein technischer Beruf für sie passend ist, weil sie in Mathe oder Physik in der Schule keine sehr gute Noten hatten. Das ist meiner Meinung nach keine Voraussetzung. Meist ist Mathe oder Physik in der Uni nicht wie in der Schule. Daher sollte man sich davon nicht demotivieren lassen. Solange ihr euch dafür begeistern könnt, solltet ihr es einfach wagen. Die Zukunft wird sehr viele digitale Felder mit sich bringen. Glaubt an euch – und ihr werdet es schaffen!

WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Damla: „Mach dich nicht schlechter als du bist“ ist ein Ratschlag, den ich vielen Mädchen gebe und selbst verfolge. Unsicherheiten sind normal, jedoch sollte jeder bewusst sein, zu was sie fähig ist. Wer sein Ziel ehrgeizig verfolgt, wird dieses mit genug Fleiß erreichen!

WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du als Frau in deinem Beruf?
Damla: In meinem aktuellen Beruf habe ich keine Herausforderungen, jedoch hatte ich einige in der Vergangenheit. Es gab jemanden, der Vorurteile gegenüber Frauen im technischen Bereich hatte und mir deshalb weniger zutraute, als meinen männlichen Kollegen. Die Person forderte mich viel stärker heraus und stellte ausschließlich mir technische Prüffragen. Mich spornte es jedoch an und ich bereitete mich vor, um auf seine Fragen zu antworten.

WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Damla: Befasst euch mit dem Unternehmen und den Produkten, die sie herstellen. Gewisse Fragen wie „Erklär unser Produkt einem Kleinkind“, kamen bei mir häufiger dran.

WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Damla: Diverse Teams sind ein Erfolgsfaktor in der Arbeitswelt. Vor allem in technischen Berufen gibt es viel zu wenig Frauen. Dies kann nur geändert werden, wenn wir Berufe nicht stereotypisieren und mehr jungen Frauen aufzeigen, dass technische Berufe für sie geeignet sind.

WIT: Was verbindet dich mit Frauen in der Technik?
Damla: Mich verbindet mit Frauen in der Technik, dass wir uns alle für Technologien begeistern und Teil davon sind, diese voranzutreiben. Denn Technologien prägen den Alltag von allen Menschen.

WIT: Bitte beschreibe eine schwierige Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Damla: Als ich als Praktikantin in einem Werk war, kannte ich mich zunächst mit den technischen Produktionsprozess nicht aus, sollte aber ein Meeting mit Entwicklern leiten.

WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Damla: Für meine berufliche Zukunft strebe ich an, Projektleiterin der Beratungsprojekte zu werden. Mit dieser Rolle übernimmt man mehr Verantwortung und führt ein Team. daher möchte ich meine Führungsqualitäten entwickeln.

WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Damla: Meine persönlichen und beruflichen Role Models sind Düzen Tekkal, Verena Pausder und Claudia Nemat, weil sie vieles in Bewegung setzen und positive Veränderungen herbeiführen. Sie sind für viele junge Frauen eine tolle Inspiration.

WIT: Vielen Dank für das Interview, Damla!

 

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