Interview mit Larissa Andon, Masterstudentin der Wirtschaftsinformatik
WIT: Hallo, Larissa, Bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich.
Larissa: Ich bin Masterstudentin der Wirtschaftsinformatik und habe eine Leidenschaft dafür, Technik verständlich zu machen. Auf meinem YouTube-Kanal IT Break zeige ich, dass IT gar nicht so kompliziert ist, wie viele denken und dass sie richtig Spaß machen kann! Besonders am Herzen liegt mir, mehr junge Menschen für IT zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie vielfältig die Branche wirklich ist.
WIT: Was machst du beruflich?
Larissa: Ich leite IT Break, eine Bildungsplattform und YouTube-Reihe (oder wie man auch so schön sagt „Content Creatorin“), die komplexe IT-Themen verständlich erklärt und praxisnah vermittelt. Nebenbei studiere ich gerade noch im letzten Mastersemester und betreibe Forschung am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik.
WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Larissa: Hinter IT Break steckt alles von Recherche über Skripterstellung bis hin zur Videoproduktion. Gleichzeitig fungiere ich als Bindeglied zwischen Studium, Praxis und Öffentlichkeit und zeige, was ein Beruf oder Studium in der IT wirklich bedeutet. Die Inhalte reichen von Grundlagen wie Netzwerken bis hin zu Einblicken in KI oder dem Berufsalltag in der Tech-Branche. Ziel ist es, vor allem junge Menschen und Frauen für IT zu begeistern.
WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Larissa: Ich habe mich für einen technischen Beruf entschieden, weil Technologie für mich das stärkste Werkzeug ist, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Mich fasziniert, wie Logik und Kreativität in der IT zusammenkommen – und dass man mit technischem Know-how echte Probleme lösen kann.
Anfangs dachte ich, reine Informatik sei mir „zu nerdig“ und zu theoretisch. Doch mit der Wirtschaftsinformatik habe ich genau die richtige Mischung gefunden: zwischen Technik, Wirtschaft und praktischer Anwendung. So kann ich einerseits verstehen, wie Systeme funktionieren und andererseits, wie man sie sinnvoll in Unternehmen oder im Alltag einsetzt.
Gerade als Frau in diesem Bereich möchte ich zeigen: Technik ist kein reiner Nerd-Bereich, sondern eine Bühne für Gestaltung.
WIT: Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, einen technischen Beruf zu wählen?
Larissa: Ich war schon früh neugierig darauf, wie Dinge „hinter der Oberfläche“ funktionieren. Mit 8 Jahren hatte ich meine erste Spielekonsole und seitdem war ich begeistert von Technik. In der Schule hatte ich dann auch das Fach Informatik, in dem wir die Grundlagen Java kennenlernen durften. In meinem Wirtschaftsinformatik-Studium habe ich dann gemerkt, wie spannend es ist, Technologie nicht nur zu konsumieren, sondern aktiv mitzugestalten. Heute motiviert mich genau das: anderen zu zeigen, dass IT viel kreativer, vielseitiger und menschlicher ist, als viele denken.
WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Larissa: Nicht schon immer. Ich war kein IT-Kid, das mit 12 schon einen Computer hatte. Aber durch Einblicke in der Schule war für mich klar: Das möchte ich später einmal machen.
WIT: Haben deine Eltern und Lehrer deine Vorliebe und dein Interesse für Technik gefördert?
Larissa: Nicht so aktiv wie es möglich war, jedoch wurde mein Interesse im Sinne des Gamings geweckt. Mein Stiefpapa hat schon früher mit mir immer „gezockt“
WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Larissa: Die Vielseitigkeit, die IT mitbringt. Mir macht es sehr viel Spaß, sich ständig in neue Dinge einarbeiten zu können und im Austausch immer etwas neues kennenzulernen, egal ob es ein neues PlugIn oder Produktivitätstool ist. Mich fasziniert einfach die fortschrittliche Technik und was damit alles möglich ist.
WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Larissa: Wenn wir von meinem Youtube Kanal sprechen, dann zum einen die Flexibilität der Arbeit. Auch teilweise in Corporate Jobs ist es möglich, von verschiedenen Standorten zu arbeiten und eine größere Flexibilität im Arbeitskontext zu haben. Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit, sich in seine Themen einzuarbeiten und darin Profi zu werden.
WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Larissa: Wenn ich mal nicht an neuen Videoreihen sitze, dann draußen beim Sport. Ich habe seit diesem Jahr mit dem Laufen angefangen. Ansonsten auch im Gym, denn das ganze Sitzen muss ausgeglichen werden.
WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Larissa: Bleibt neugierig und traut euch mehr zu. Ich habe mich auch immer zurückgehalten und gedacht ich kann das doch gar nicht und andere die schon viel länge am coden sind können das so viel besser. Am Ende des Tages unterschätzen wir Frauen uns selber immer wieder und da sollten wir uns ins Gedächtnis rufen, wir können das und sind gut in dem was wir tun. Gerade wenn man für etwas eine Leidenschaft hat!
WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Larissa: Unmöglich ist etwas nur, bis es jemand einfach macht.
WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du speziell als Frau in deinem Beruf?
Larissa: Teams in denen nur Männer sitzen. Man wird schnell überhört oder weil Frauen und Männer einfach Grund auf anders denken, wird oft die eigene Perspektive oder Denkweise nicht verstanden.
WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Larissa: Steh zu dem, was du kannst und nimm dich nicht zurück. Man muss nicht alle Anforderungen erfüllen, um sich auf eine Stelle zu bewerben und mit dem Wissen, das man bereits hat, lässt sich vieles in kurzer Zeit lernen. Diese Motivation sollte auch im Bewerbungsgespräch rüberkommen.
WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Larissa: Diversität in Teams sorgt für besseren Output. Ich habe dazu bei einem Impulsvortrag ein gutes Zitat gehört „Wenn jeder im Meeting aussieht wie du, hast du ein Problem“ und das lässt sich auf so viele Dinge übertragen, nicht nur auf eine Minderheit von Frauen in technischen Berufen. Ich denke ausgeglichene Teams führen zu mehr Synergien und würden jeden Kontext bereichern.
WIT: Was verbindet dich mit Frauen in der Technik?
Larissa: Die Leidenschaft an dem, was wir tun. In Gesprächen merke ich immer wieder, wie sehr Frauen für ihr Thema brennen und das motiviert mich auch immer wieder aufs Neue.
WIT: Bitte beschreibe eine herausfordernde Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Larissa: Eine Herausforderung für mich war es, mir ständig neue Skills in ganz unterschiedlichen Bereichen anzueignen. Als ich IT Break gestartet habe, musste ich plötzlich nicht nur über IT-Themen Bescheid wissen, sondern auch lernen, wie man komplexe Inhalte einfach erklärt, Skripte schreibt, Videos schneidet und sich mit Themen wie Social Media, Storytelling und Reichweite auseinandersetzt. Gleichzeitig war das Ganze ein Crashkurs in Organisation und Selbstmanagement, da ich Studium, Projekte und Content unter einen Hut bringen musste. Aber genau das hat mir gezeigt, dass IT nicht nur aus Technik besteht. Es geht auch um Kommunikation, Soft Skills und die Fähigkeit, sich schnell in unterschiedlichste Dinge einzuarbeiten.
WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Larissa: Im Master habe ich mich in die Richtung Cyber Security spezialisiert und in dem Bereich möchte ich mich fachlich weiterentwickeln. Persönlich möchte ich weiter meinen Youtube Kanal, sowie meine Erfahrungen nach außen tragen, damit mein Wissen teilen, Vorbilder schaffen und andere motivieren, ihren Weg in Tech zu gehen.
WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Larissa: Lara Sophie Bothur inspiriert mich, meine Ziele mutig zu verfolgen und Chancen zu ergreifen. Ihr Weg zeigt, dass man nicht im Big-Corporate-Umfeld arbeiten muss, um echten Impact zu haben, und dass sich Kreativität, Eigeninitiative und beruflicher Erfolg gut miteinander vereinen lassen. Aber dass auch ein Corporate Job und Selbstständigkeit nicht im Weg stehen.
Vielen Dank für das Interview, Larissa!




























