Interview mit Anna Maier, IT-Consultant und Full-Stack-Entwicklerin

WIT: Hallo, Anna, Bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich
Anna: Ich bin Anna, 41 Jahre alt, IT-Consultant. Ich habe Computerlinguistik in Saarbrücken studiert, und danach lange als Softwareentwicklerin in Kaiserslautern gearbeitet. Jetzt wohne ich mit meiner Familie in Mettmann bei meiner Heimatstadt Düsseldorf.

WIT: Was machst du beruflich?
Anna: Ich bin IT-Consultant und Full-Stack-Softwareentwicklerin bei einer Consulting Firma in Solingen. Außerdem organisiere ich ein Meetup für Frauen in der IT, den Female Dev Club in Düsseldorf.

WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Anna: Ich entwickle Software für Kunden. Meistens Web-Anwendungen. Dabei erstreckt sich mein Aufgabengebiet von der technischen Beratung bis zur konkreten Umsetzung. Full-Stack bedeutet, dass ich Code sowohl für die Server-Seite als auch für die Seite des Clients, sprich des Browsers oder der App schreibe. Mein Herzensthema dabei ist die Barrierefreiheit der Anwendung zu gewährleisten.

WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Anna: Als es an die Berufsorientierung ging, habe ich in den Herbstferien einen Probestudiengang Informatik an der Uni Dortmund besucht. Ein sehr tolles Angebot, dass mich überzeugt hat, dass es das richtige für mich ist. Am Ende wurde es aber Computerlinguistik wegen der Verbindung mit Sprache.

WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Anna: Ich habe mich immer schon für Technik interessiert. Mein Vater hatte auch schon früh einen Computer, mit dem ich mich viel beschäftigt habe. Es war immer klar für mich, dass ich was mit Computern machen wollte.

WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Anna: Die Abwechslung! Natürlich gibt es auch langweilige Tage mit Routinetätigkeiten, aber die Tech-Welt ist so komplex und entwickelt sich so schnell, dass man fast jeden Tag etwas Neues lernen kann.

WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Anna: Ich arbeite vorwiegend von zu Hause aus, und das gibt mir eine tolle Flexibilität. Auch die Arbeit im Team macht Spaß. Wir programmieren überwiegend zu zweit oder mit noch mehr Leuten; da ist viel Kommunikation im Spiel und man wird auch gut gefordert. Trotzdem finde ich immer noch genug Ruhe, wenn ich mich mal auf eine Aufgabe konzentrieren muss.

WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Anna: Unterwegs mit der Familie, im Garten oder sonst irgendwo in der Natur.

WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Anna: Häufig trifft man in diesem Beruf auf männliche Vertreter, die einen scheinbar unendlichen Wissensvorsprung haben. Lasst euch davon nicht abschrecken, sondern fokussiert euch auf euer Können und eure persönliche Entwicklung.

WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Anna: Einfach machen.

WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du speziell als Frau in deinem Beruf?
Anna: Man wird häufig unterschätzt und muss sich immer wieder beweisen.

WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Anna: Selbstbewusst auftreten und auf die Stärken fokussieren. Eventuelle Wissenslücken können immer noch aufgearbeitet werden, und sollten euch nicht aufhalten.

WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Anna: Es beginnt schon in der Kindheit. Mittlerweile gibt es zwar viele tolle Initiativen, die versuchen, Mädchen für Technik zu begeistern. Aber um alle zu erreichen, müsste ein viel stärkerer Fokus darauf in der Schulbildung selber gelegt werden.
Gleichzeitig sind die Frauen, die in dem Bereich arbeiten, oft nicht sichtbar. Wir könnten viel erreichen mit mehr weiblichen Vorbildern.

WIT: Bitte beschreibe eine herausfordernde Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Anna: Es gab Situationen, wo ich als Frau übergangen und diskriminiert wurde. Leider bin ich meistens nicht schlagfertig genug, um dem entgegenzuwirken.

WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Anna: Ich möchte weiter Frauen in der Technik vernetzen und empowern. Darüber hinaus möchte ich beruflich und privat wieder mehr schreiben.

WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Anna: Das ändert sich immer mal wieder und meistens sind es Kolleg*innen aus meinem persönlichen Umfeld.

Mein Herzensprojekt ist die Vernetzung von Frauen in der IT. Gemeinsam können wir viel erreichen!
Schaut gerne mal vorbei bei meinem Meetup, dem Female Dev Club: www.meetup.com/de-DE/female-de…
Vernetzt euch auch gerne mit mir auf LinkedIn: www.linkedin.com/in/anna-m-045…

WIT: Vielen Dank für das Interview, Anna!

 

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