Interview mit Sarah Amalie Wiesenborn, Beraterin für Prozessoptimierung
WIT: Hallo, Sarah Amalie, Bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich.
Sarah Amalie: Ich bin Sarah, 38 Jahre alt, wohne in Solingen. Ich bin verheiratet und habe einen kleinen Sohn und einen kleinen Hund.
WIT: Was machst du beruflich?
Sarah Amalie: Ich bin Beraterin für Prozessoptimierung.
WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Sarah Amalie: Ich helfe Organisationen, ihre Prozesse zu verbessern. Dabei setze ich Methoden ein wie BPMN 2.0 und Lean Six Sigma. Ich helfe auch, Workflows zu implementieren mit Jira und Skripten in Groovy.
WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Sarah Amalie: Ich war nie an einem Punkt, an dem ich bewusst, die Entscheidung getroffen habe, in der IT zu arbeiten. Es war vielmehr so, dass ich in die IT reingerutscht bin;)
WIT: Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, einen technischen Beruf zu wählen?
Sarah Amalie: Ich mag die Arbeitsweise in der IT. Es ist vieles strukturiert. Gleichzeitig ist es ein spannendes Umfeld, weil sich Technologien unglaublich schnell weiterentwickeln.
WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Sarah Amalie: Nein, eigentlich wollte ich bildende Künstlerin werden 😉
WIT: Haben deine Eltern und Lehrer deine Vorliebe und dein Interesse für Technik gefördert?
Sarah Amalie: Nein, das hat sich damals nicht gezeigt. Ich war in der Unter- und Mittelstufe sehr schlecht in Mathe. Erst in der Oberstufe wurde ich zur Überfliegerin in Mathe und war das einzige Fach, in dem ich 15 Punkte geschrieben habe.
WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Sarah Amalie: Ich liebe es zu ordnen und zu strukturieren. Chaos in Ordnung zu verwandeln. Das macht Spaß!
WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Sarah Amalie: Wenn Kunden dankbar sind für den Output, den ich erzeuge. Es macht Spaß zu sehen, wie Menschen, die zunächst skeptisch sind, am Ende total von Prozessoptimierung überzeugt sind und dann vor Ideen sprudeln,was man alles noch verbessern kann:)
WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Sarah Amalie: Bei schönem Wetter im Wald oder auf dem Spielplatz;)
WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Sarah Amalie: Scheitern gehört dazu und eröffnet einem Wege, die man vorher nicht gegangen ist. Gehe deinen Weg und wenn du etwas wirklich willst, dann sei hartnäckig und unnachgiebig.
WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Sarah Amalie: Ich habe bisher nicht viele gute Ratschläge erhalten. Besonders die “gut gemeinten” waren doch eher limitierend und blockierend, als man damit hätte sein volles Potential entfalten können.
WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du speziell als Frau in deinem Beruf?
Sarah Amalie: Es gibt immer noch Menschen, die das gleiche Verhalten in Abhängigkeit vom Geschlecht bewerten. Bei Männern wird es als durchsetzungsstark ausgelegt und bei Frauen als zickig. Ich selbst habe schon gehört: “Sei mal ein bisschen freundlicher, hinterher bist du noch als Zicke verschrien.” Ich glaube nicht, dass ein Mann so einen Satz zu hören bekommen würde.
WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Sarah Amalie: Ich finde es ist wichtig, sich seiner Fähigkeiten bewusst zu sein und das auch zu kommunizieren. Gleichzeitig finde ich es wichtig ehrlich zu sein und klarzustellen, in welchem Gebiet man sich weiterentwickeln möchte.
WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Sarah Amalie: Jeden Tag werden neue Technologien entwickelt. Es gibt so viele Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich. Wenn man wirklich in einem technischen Beruf arbeiten möchte, dann sollte man das auch tun und sich seinen Platz am Tisch am Platz sichern.
WIT: Was verbindet dich mit Frauen in der Technik?
Sarah Amalie: Frauen in der Technik teilen oft ähnliche Herausforderungen, wie Vorurteile überwinden oder in männerdominierten Bereichen Anerkennung zu finden.
WIT: Bitte beschreibe eine herausfordernde Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Sarah Amalie: Das erste Corona Jahr war sehr herausfordernd, da die Arbeit vollständig von zu Hause aus stattfand. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen.
WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Sarah Amalie: Ich möchte gerne meine Python-Kenntnisse vertiefen. Auf der persönlichen Ebene möchte ich noch empathischer und resilienter werden.
WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Sarah Amalie: Angela Merkel ist eines meiner Vorbilder. Sie wurde zunächst nicht ernst genommen und es wurde lustig über sie gemacht. Sie ist immer ihren Weg gegangen. Und: Sie hat Friedrich Merz bezwungen;)
Wenn du Herausforderungen mit deinen Prozessen hast: Ich helfe gerne weiter. Ich zeige dir, wie du Optimierung Methoden gezielt einsetzt und dauerhaft zu besseren Ergebnissen kommst.
Außerdem entwickle ich mit meinem Mann zusammen ein Produkt zum Intelligent Document Processing. Es handelt sich dabei um eine Alpha-Version. Falls du Interesse an einem Test hast, dann kontaktiere mich gerne.
Vielen Dank für das Interview, Sarah Amalie!