Interview mit Annika Sturm, Unternehmensberaterin IT-Sicherheit und IT-Strategie

WIT: Hallo, Annika, Bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich
Annika: Hallo, ich bin Annika und wohne seit kurzem (wieder) im Rheinland und zwar in Köln. Die letzten knapp 7 Jahre habe ich in der tollen Hansestadt Hamburg verbracht, so langsam hat es mich aber wieder zurückgezogen. Ansonsten bin ich gerne mit Freunden oder Familie unterwegs, mache sehr gerne Sport und im Winter geht mein Herz beim Skifahren auf 🙂

WIT: Was machst du beruflich?
Annika: Ich bin Manager bei der AZOLA GmbH, einer IT-Unternehmensberatung. Wir unterstützen unsere Kunden bei verschiedenen Herausforderungen der Digitalisierung, z.B. beim Aufbau IT-Sicherheit, Entwicklung einer Digital- und IT-Strategie, bei IT-Migrationen oder im Change Management. Übrigens haben wir bei AZOLA seit einer Weile eine (unbewusste) Frauenquote von über 60%! (yay!)

WIT: Was genau versteckt sich hinter deiner Berufsbezeichnung?
Annika: Ich bin Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt IT-Sicherheit und IT-Strategie. Ich helfe Unternehmen dabei, den Status Quo Ihrer IT-Sicherheit zu analysieren, Handlungsfelder zu identifizieren und somit die IT-Sicherheit auszubauen und zu optimieren. Je nach Unternehmensgröße und -branche unterstütze ich darüber hinaus dabei, bestimmte Standards und Normen zu etablieren, um somit regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Wie gesagt, bin ich hier nicht auf Konzern oder KMU festgelegt, da die IT-Sicherheit in jedem Unternehmen wichtig ist bzw. sein sollte.

Eng damit verzahnt ist dabei die jeweilige IT-Strategie eines Unternehmens, sprich wie möchte ich mich langfristig aufstellen, um was zu erreichen? Insbesondere in kleinen oder mittelständischen Unternehmen ist diese Strategie oft noch gar nicht vorhanden. Durch meine Impulse und Erfahrungen aus den letzten Jahren helfe ich Unternehmen dabei, sich sicher und effizient aufzustellen – dabei z.B. auch eine Restrukturierung der eigenen IT-Organisation vorzunehmen.

WIT: Wie bist du dazu gekommen, einen technischen Beruf zu wählen?
Annika: Ich habe den technischen Schwerpunkt in meinem Bachelor “einfach mal ausprobiert” und dort mein Interesse und das langfristige Potential erkannt.

WIT: Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, einen technischen Beruf zu wählen?
Annika: Tatsächlich war es bei mir einfach mal ein Versuch, ohne große “Role Models”. Aber umso länger ich in der Branche unterwegs bin und nun auch seit einigen Jahren meinen Beruf ausübe, umso mehr möchte ich selbst (junge) Frauen ermutigen einen technischen Beruf zu wählen.

WIT: Hat dich Technologie und/oder Programmieren schon immer interessiert?
Annika: In meinen Augen nicht besonders ausgeprägt. Das wirkliche Interesse kam im Bachelor durch meine ersten Programmierkurse.

WIT: Haben deine Eltern und Lehrer deine Vorliebe und dein Interesse für Technik gefördert?
Annika: Ja, immer.

WIT: Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?
Annika: Diese Branche und auch mein Job ist gefühlt unbegrenzt. Im Prinzip hat alles mit “Tech” oder auch mit “IT-Security” zutun. Ich finde das Berufsfeld unfassbar spannend, es gibt so viele Möglichkeit und immer wieder wandelnde Trends und Technologien. Darüber hinaus gibt mein Beruf mir Sicherheit – ich fühle mich absolut unabhängig und mache mir keinerlei Sorgen um meine berufliche oder private Zukunft.

WIT: Was ist für dich das Schönste an deinem Arbeitsalltag?
Annika: Ich liebe den Mix aus der Arbeit bei AZOLA und die Kundenarbeit. Durch die immer neuen Projekte stehe ich immer wieder vor neuen Herausforderungen und wachse jedes Mal über mich selbst hinaus. Meine Lernkurve endet nicht an irgendeinem Zeitpunkt.

Außerdem habe ich Spaß daran, Struktur in komplexe Situationen zu bringen und “Übersetzer” zwischen IT und Fachbereich oder zwischen verschiedenen “Ebenen” zu sein. Es ist toll zu sehen, wie sich ein Unternehmen weiterentwickeln kann. Dadurch dass ich i.d.R. nicht nur Strategien entwickle, sondern auch für die Umsetzung verantwortlich bin, kann ich die positiven Effekte beim Kunden selber wahrnehmen.

WIT: Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?
Annika: Entweder beim Sport oder in einem leckeren Restaurant mit Freunden und einem Aperol 😉

WIT: Welche Botschaft möchtest du Frauen oder Mädchen mitgeben, die sich für Technik interessieren?
Annika: Findet raus, in was ihr gut seid. Seid mutig, unterschätzt euch nicht und verkauft euch nicht unter Wert!!!

WIT: Welchen Ratschlag verfolgst du bis heute?
Annika: Regelmäßig reflektieren und stolz sein, auf das was man kann und erreicht hat. Und einfach mal machen! 🙂

WIT: Welchen Herausforderungen begegnest du speziell als Frau in deinem Beruf?
Annika: Die “Extrameile” gehen, um den Gegenüber von seinen Skills zu überzeugen.

WIT: Welche Tipps hast du für Bewerbungsgespräche für technische Positionen?
Annika: Worin bist du gut? Was genau hast du gemacht? Was waren deine Ergebnisse?

WIT: Frauen in technischen Berufen sind ja leider noch eine Minderheit. Was sind deine Gedanken zu diesem Thema?
Annika: Wir müssen mutiger und sichtbarer werden. Wir müssen Vorbilder sein, sensibilisieren und Platz schaffen, damit Frauen sich in männerdominierten Branchen wohl fühlen.

WIT: Was verbindet dich mit Frauen in der Technik?
Annika: Ich möchte mich mit mehr Frauen in der Technik vernetzen, um uns gegenseitig zu “pushen”, Vorbilder zu sein und um sich auszutauschen, da wir ggf. ähnlichen Herausforderungen gegenüber stehen/standen.

WIT: Bitte beschreibe eine herausfordernde Situation, der du in deinem Beruf in der Vergangenheit begegnet bist.
Annika: Ich denke es sind die immer wiederkehrenden Situationen. Als junge Frau in der IT muss man sich regelmäßig beweisen.

WIT: Wohin möchtest du dich zeitnah beruflich und persönlich weiter entwickeln?
Annika: Beruflich möchte ich weiterhin Kundenprojekte erfolgreich durchführen, zukünftig aber noch mehr meinen Fokus in die Weiterentwicklung von jungen KollegInnen schärfen und mich damit auch selbst weiterentwickeln.
Persönlich verfolge ich immer das Ziel, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln, Spaß zu haben, in dem was ich tue und andere zu ermutigen, das zu tun, worin sie gut sind und was Ihnen Spaß macht.

WIT: Wer sind deine persönlichen oder beruflichen Role Models?
Annika: Es gibt viele bekannte, aber auch “unbekannte”, also “normale” Personen aus dem Alltag, die mich immer wieder auf ihre eigene Art und Weise inspirieren. Ich mag “Macher”, die einfach mal was ausprobieren.

Ich finde Women in Tech ist ein ganz tolles Netzwerk und ich bin froh, ein Teil davon zu sein.

WIT: Vielen Dank für das Interview, Annika!

 

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